Antifa
Bericht zur Demonstration gegen das NPD/JN-Schulungszentrum in
Eschweiler-Dürwiß (Kreis Aachen) am 4. September 1999
Etwa 450 bis 500 DemonstrationsteilnehmerInnen, hauptsächlich NRW-Antifas
zu denen sich eine lokale Bürgerinitiative gesellte, fanden sich am
4.9.99 am Bahnhof in Eschweiler ein, um gegen das "Braune Haus", das "Bildungswerk
Deutsche Volksgemeinschaft" (BDVG), der Ex-JN-Kader Achim Eser und Frank
Amberg zu demonstrieren. Am Ausgangspunkt der Demonstration und während
des Weges durch Eschweiler bis in die Jülicher Straße, in der
sich das "Braune Haus" befindet, war die Polizei mit nur wenigen Kräften,
hauptsächlich Dorfsscheriffs und DeeskaliererInnen, präsent.
Erst dort traten einige Dickbepackte und Filmteams in Erscheinung. Insgesamt
kann man das Verhalten der Polizei, die nicht in den Demonstrationszug
eingriff oder nur zaghafte Versuche unternahm, die zurückgewiesen
wurden, als zurückhaltend oder beschwichtigend bezeichnen. Vor dem
vollständig mit Stahltüren und Gittern gepanzerten Nazi-Haus,
das leicht eingefärbt wurde, fand eine Kundgebung statt, deren Verlauf
von einigen Schaulustigen verfolgt wurde. Durch geschickte Transparentplazierung
konnte Filmen aus dem Haus heraus weitgehend verhindert werden. Die Demonstration
endete in einer nahegelegenen Schule. Während der Demonstration blieben
die Nazis, bis auf einige erfolglose Versuche, aus dem Innern des Hauses
heraus die Transparente zu beschädigen, unsichtbar. Erst später
wurde ein Auto-Konvoi der Nazis in Richtung Eschweiler Innenstadt fahrend
beobachtet.Nach unseren Informationen kam es jedoch zu keinen Zusammenstößen.
Die lokalen Antifas erfuhren angeblich reichliche und positive telefonische
Reaktionen durch die Anwohner.
Die Demonstration wurde von uns vorsichtig als Erfolg bewertet.
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